Damengambit

Das Damengambit ist eine eine beliebte Eröffnung im Schach. Ziel für Weiß ist es, den c-Bauern temporär zu opfern, um sich einen Entwicklungsvorteil zu erarbeiten und das Zentrum zu besetzen.

Hinweis: In diesem Guide wollen wir Dir einen kurzen Überblick über das Damengambit geben, sodass du die Basics beherrschst und Deine ersten Partien in der Eröffnung spielen kannst. Wenn Du mehr über das Damengambit lernen willst, empfehlen wir die Eröffnungsdatenbank von Lichess.

Damengambit – Quick Facts:

  • Grundidee: 1. d2–d4 d7–d5 2. c2–c4
  • Art: Geschlossenes Spiel
  • ECO-Schlüssel: D06 bis D69
  • Bekannte Varianten: Damengambit angenommen, slawische Verteidigung, Damengambit abgelehnt

Damengambit-Grundstellung: 1. d4 d5 2. c4

Die Hauptzüge im dieser Eröffnung sind wie folgt: Weiß eröffnet mit dem Damenbauern nach d4, um das Zentrum zu besetzen. Schwarz spiegelt den Eröffnungszug mit d7–d5. Nun greift Weiß den schwarzen Bauern an: 2. c2–c4. 

Die Ausgangsstellung im Damengambit
Die Ausgangsstellung im Damengambit

Es scheint so, als würde Weiß den Bauer auf der c-Reihe opfern. Tatsächlich kann der Bauer erstmal geschlagen werden. Doch Weiß hat immer die Möglichkeit, sich das verlorene Material zurückzuholen. Es handelt sich bei dieser Eröffnung also eher um ein Scheingambit. Schauen wir uns also die beliebtesten Varianten des Damengambits an.

Slawische Verteidigung: 2…c7–c6

Die häufigste Antwort auf das Damengambit ist im Profischach die slawische Verteidigung. Dabei antwortet Schwarz im zweiten Zug mit c7–c6  und verteidigt so seinen Bauern auf der d-Reihe. Der Vorteil der slawischen Verteidigung ist, dass Schwarz seinen hellen Läufer nicht einsperrt (siehe Damengambit abgelehnt). Insgesamt entsteht dadurch meist ein aktiveres Spiel für Schwarz.

Die slawische Verteidigung im Damengambit
Die slawische Verteidigung im Damengambit

Weiß hat nun drei Hauptantworten.

  • 3. Sf3: Mit diesem Springerzug baut Weiß seine Kontrolle über das Zentrum weiter aus. Diese Linie nennt man „Alapin-Variante“.
  • 3. Sc3: Eine etwas aggressivere Linie. Weiß erhöht den Druck auf den d5-Bauern und hofft, dass sich Schwarz zu stark an den Bauern klemmt.
  • 3. cxd5: Die Abtauschvariante in der slawischen Verteidigung. Die Spannung im Zentrum wird aufgelöst: Oft führt diese Variante deshalb zu einem Remis.

Damengambit abgelehnt: 2…e7–e6

Die zweithäufigste Antwort von Schwarz ist es, das Damengambit abzulehnen. Dabei antwortet Schwarz mit dem Zug e7–e6 und verteidigt so ebenfalls seinen d5-Bauern.

Das abgelehnte Damengambit
Das abgelehnte Damengambit

Dieser Zug öffnet dem dunklen Läufer seine Diagonale zur Entwicklung, blockiert aber zeitgleich den anderen Läufer in seiner Entwicklung. Das Aktivieren des hellen Läufers wird Schwarz für das gesamte Spiel eine Herausforderung darstellen.

Weiß kann nun seine Entwicklung fortfahren, zum Beispiel durch Sc3 oder Sf3. Um den Bauern auf c4 muss sich Weiß keine Gedanken machen, denn nachdem der e-Bauer vorgezogen wird, greift der Läufer das c4 an und Schwarz hat keine Möglichkeit, den Materialvorteil nachhaltig zu bewahren.

Damengambit akzeptiert: 2…d5xc4

Es ist durchaus kein Problem, dass „Bauernopfer“ von Weiß anzunehmen. Das ist die dritthäufigste Antwort: das akzeptierte Damengambit. Hier schlägt Schwarz im zweiten Zug auf c4. 

Das akzeptierte Damengambit
Das akzeptierte Damengambit

Die häufigste Antwort von Weiß ist die Entwicklung des Springers auf f3. Weiß lässt sich Zeit damit, den verlorenen Bauern zurückzuholen.

Auch möglich ist es, mit e2–e4 aggressiv das Zentrum zu besetzen und sofort den Bauern auf c4 anzugreifen. Grundsätzlich sollte Schwarz nicht versuchen, den Materialvorteil zu halten. Der Versuch scheitert meistens oder endet in einer deutlich schlechteren Position beziehungsweise einem Entwicklungsnachteil.

Im Video: Das Damengambit erklärt

GM Niclas Huschenbeth erklärt uns in seinem ausführlichen Eröffnungsvideo die wichtigsten Varianten sowie Tipps und Tricks im Damengambit: