Schachnotation

Wer sich im Schach verbessern möchte, wird nicht um die Schachnotation herumkommen. Wer seine Züge aufschreibt und die Partie nachspielt, hat einen entscheidenden Vorteil: aus Fehlern in Ruhe lernen zu können. Auch ist das Notieren der Schachpartien in vielen Turnieren vorgeschrieben. Grund genug also, sich die Schachnotation einmal genau anzuschauen.

Crashkurs Notation

Jedes der 64 Felder auf dem Schachbrett ist durch eine Buchstaben- und Zahlenkombination identifizierbar. Das Ganze sieht wie folgt aus:

Schachnotation - Das Schachbrett

Jede der einzelnen Figuren erhält nun noch eine Abkürzung. Die folgenden Abkürzungen beziehen sich auf die deutschen Bezeichnungen.

  • König: „K“
  • Dame „D“
  • Turm: „T“
  • Läufer: „L“
  • Springer: „S“
  • Bauer: „B“ (Bauernzüge werden meist ohne Abkürzung notiert)

Oft kann es sinnvoll sein, sich an die internationalen Abkürzungen zu halten. Diese richten sich nach den englischen Bezeichnungen für die Figuren. Von oben nach unten also: K(ing), Q(ueen), R(ook), B(ishop), (k)N(ight).

Züge notieren

Ziehen

In der ausführlichen Notation wird sowohl Start- als auch Zielfeld angegeben. Zieht also ein Turm von e1 nach e3, notiert man: Te1–e3. Die einzelnen Felder werden mit einem Halbgeviertstrich (–) getrennt. Die ausführliche Notation ist besonders bei Anfänger hilfreich, da sie Verwirrungen vorbeugt.

Da uns ja die Startposition aller Figuren bekannt ist, können wir die Startfelder auch weglassen. Das nennt man dann verkürzte Notation. Ein Springerzug von b1 nach c3 wird also nicht mehr so aufgeschrieben: Sb1–c3, sondern einfach: Sc3. Nun kann es allerdings zu uneindeutigen Zügen kommen. Beispielsweise, wenn beide Türme theoretisch auf ein Feld ziehen könnten. Bei uneindeutigen Zügen muss deshalb noch Reihe oder Linie des Ausgangsfeldes angegeben werden. Zieht ein Turm der e-Linie auf d4, notiert man Ted4. 

Schlagen, Schach und matt

Wenn durch einen Zug eine Figur geschlagen wird, wird das mit einem notiert. Schlägt ein Turm durch einen Zug von e1 auf e3 eine Figur, wird notiert: Te1xe3 oder in Kurznotation: Txe3.

Bietet man durch einen Zug Schach, wird dies mit einem + am Ende notiert. Bietet ein Springer dem König durch einen Zug von c3 auf e4 ein Schach, notiert man: Sc3–e4+ oder in Kurznotation: Se4+.

Setzt man mit seinem Zug den gegnerischen König matt, wird dies mit einem # oder ++ markiert. Setzt man den König durch einen Damenzug von h6 nach h8 matt, notiert man: Dh6–h8# oder in Kurznotation: Dh8#.

Alle Notationen lassen sich natürlich auch kombinieren. Ein Läufer kann durch Schlagen einer Figur von b3 auf e6 auch ein Schach bieten. Dann notiert man: Lb3xe6+ oder kurz: Lxe6+.

Sonderzüge

En Passant: wird notiert mit einem „e. p.“. Beispiel: fxg6 e. p.

Rochade: die kleine Rochade wird als „0–0“ notiert, die Große als „0–0–0“.

Bauernumwandlung: Wandelt sich ein Bauer in eine andere Figur, wird die Abkürzung dieser Figur angehängt. Beispiel: a7–a8D oder kurz: a8D. Manchmal geht der Abkürzung auch ein ‚=‘ voraus, oder sie wird in Klammern gesetzt: a8(D).

Beispiel: Notation

Um eine Schachpartie zu notieren, benötigt man ein sogenanntes Partieformular. Dort werden alle eigenen und gegnerischen Züge notiert und  Informationen wie Spieler, Farben und Sieger festgehalten.

Im Folgenden findest Du eine notierte Partie zwischen Boris Wassiljewitsch Spasski und Bobby Fischer während der Schachweltmeisterschaft 1972.

Spasski−Fischer 1:0 Reykjavík, 11. Juli 1972 – 12. Juli 1972

1. d4 Sf6 2. c4 e6 3. Sf3 d5 4. Sc3 Lb4 5. e3 0–0 6. Ld3 c5 7. 0–0 Sc6 8. a3 La5 9. Se2 dxc4 10. Lxc4 Lb6 11. dxc5 Dxd1 12. Txd1 Lxc5 13. b4 Le7 14. Lb2 Ld7 15. Tac1 Tfd8 16. Sed4 Sxd4 17. Sxd4 La4 18. Lb3 Lxb3 19. Sxb3 Txd1+ 20. Txd1 Tc8 21. Kf1 Kf8 22. Ke2 Se4 23. Tc1 Txc1 24. Lxc1 f6 25. Sa5 Sd6 26. Kd3 Ld8 27. Sc4 Lc7 28. Sxd6 Lxd6 29. b5 Lxh2? 30. g3 h5 31. Ke2 h4 32. Kf3 Ke7 33. Kg2 hxg3 34. fxg3 Lxg3 35. Kxg3 Kd6 36. a4 Kd5 37. La3 Ke4 38. Lc5 a6 39. b6 f5 40. Kh4 f4 41. exf4 Kxf4 42. Kh5 Kf5 43. Le3 Ke4 44. Lf2 Kf5 45. Lh4 e5 46. Lg5 e4 47. Le3 Kf6 48. Kg4 Ke5 49. Kg5 Kd5 50. Kf5 a5 51. Lf2 g5 52. Kxg5 Kc4 53. Kf5 Kb4 54. Kxe4 Kxa4 55. Kd5 Kb5 56. Kd6 1:0

Worauf wartest Du? Schachbrett aufbauen und Nachspielen!