Der König ist im Schach zwar sicher keine starke Figur im Schach, dafür aber die Wichtigste. Wer seinen König verliert (genauer: matt gesetzt wird), hat das Spiel verloren. Das oberste Gebot im Schach ist deshalb der Schutz des eigenen Königs.
Position auf dem Brett
Achtung: Bei der Position des Königs muss beachtet werden, dass der weiße König immer auf einem dunklen Feld startet – der schwarze König auf einem hellen Feld. Ist das e1-Feld also hell, ist das Brett falsch rum aufgestellt und muss gedreht werden bis es ein dunkles Feld ist.
Die beiden Könige müssen immer gegenüber – also vis-à-vis – stehen.
Der weiße König ist in seiner Startposition umgeben von einer Dame auf d1, einem Läufer auf f1 sowie drei Bauern vor ihm auf d2, e2 und f2.
Bewegung des Königs
Der König ist eine nicht besonders bewegliche Figur. Er darf pro Zug lediglich ein Feld weiter ziehen – dafür aber in jede beliebige Richtung. Er darf dabei nicht über andere Figuren springen!
Er hat also zu Beginn des Spiels keine Möglichkeit sich zu bewegen, da er von allen Seiten mit eigenen Figuren umgeben ist.
Eine weitere Einschränkung ist das Ziehen auf ein angegriffenes Feld. Der König darf nicht auf ein Feld ziehen, was im nächsten Zug von einer gegnerischen Figur erreicht werden kann, da er sonst im Schach stehen würde. Der König darf sich also nicht selber in ein Schach ziehen.
Besonderheiten des Königs
Der König ist eine besondere im Schach. Deshalb gibt es einige Regeln, die Du beachten musst.
Der König steht im Schach
Während man andere Figuren im Schach angreift, bietet man dem König „Schach“. Der König steht im Schach, wenn er im nächsten Zug von der gegnerischen Figur geschlagen werden könnte.
Ein Schachgebot muss immer abgewehrt werden. Dafür gibt es drei verschiedene Möglichkeiten:
- Der König zieht aus dem Schach.
- Das Schach wird durch eine andere Figur (zum Beispiel einen Bauern) geblockt. Achtung: Ein Springerschach kann nicht geblockt werden.
- Die schachbietende Figur wird geschlagen.
Schachmatt setzen
Sobald der König das Schachgebot nicht durch einen der drei oben genannten Zügen abwehren kann, ist er schachmatt. Das bedeutet, dass er zum einen im Schach steht und zum anderen keinen legalen Zug mehr hat. Damit hat der Spieler, dessen König schachmatt gesetzt worden ist, das Spiel verloren.
Auf dem Bild dargestellt: Der König wird durch den Turm auf g1 bedroht, steht also im Schach. Zeitgleich blockiert der Turm auf h2 die gesamte 2. Reihe des Bretts. Der König hat somit keinen Ausweg und ist schachmatt.
Patt – nichts geht mehr
Ein weiterer Sonderfall ist das sogenannte „Patt“. Ein Patt entsteht immer dann, wenn der Spieler keinen regulären Zug hat, der König jedoch nicht im Schach steht. Oft geschieht das im Endspiel, wenn beinahe alle anderen Figuren bereits geschlagen worden sind.
Auf dem Bild dargestellt: Der König steht nicht im Schach, kann sich jedoch aufgrund der Dame auf b3 nicht von a1 wegbewegen. Folglich handelt es sich um ein Patt. Damit endet das Spiel als „Remis“ also unentschieden.
Die Rochade von König und Turm
Einen letzten Trick hat der König noch auf Lager. Bei der Rochade handelt es sich um einen Doppelzug, welchen Turm und König gemeinsam (nur ein mal) ausführen. Das Ziel ist dabei den König in Sicherheit und zeitgleich den Turm ins Spiel zu bringen.
Eine Rochade kann durchgeführt werden, wenn…
- Der König (und entsprechende Turm) noch nicht bewegt wurde
- Der König vor und nach der Rochade nicht im Schach steht
- Der König durch die Rochade nicht durch ein Schach zieht
- Zwischen Turm und König keine weitere Figur steht
Die Rochade läuft aus Sicht von Weiß wie folgt ab: Zunächst wird der König zwei Felder nach links (große Rochade) oder nach rechts (kleine Rochade). Der Turm wird dann im selben Zug rechts (große Rochade) bzw. links (klein Rochade) neben dem König abgestellt. Damit ist die Rochade abgeschlossen.
Fragen und Antworten zum König
Nein. Der König darf nicht geschlagen werden – er wird nur matt gesetzt. Wenn ein König im Schach steht und dieses in einem Zug nicht verteidigt handelt es sich um einen unmöglichen Zug. Dieser muss zurückgenommen werden und das Schach verteidigt werden.
Beim Schnellschach kann ein unmöglicher Zug vom Gegner reklamiert und ein Sieg beansprucht werden.
Der König bekommt keinen Tauschwert zugewiesen, da er nicht geschlagen werden kann.
Ja. Wenn der König selber im Schach steht, darf er sich grundsätzlich auch durch das Schlagen einer anderen Figur aus dem Schach befreien. Diese Figur darf dann aber natürlich nicht gedeckt sein, sonst würde der König sich ja „ins Schach schlagen“.
Grundsätzlich darf der König sich immer genau ein Feld in jede beliebige Richtung bewegen. Er darf sich dabei jedoch nicht in ein Schach bewegen.
Nein. Es ist nicht möglich, einen König mit dem anderen König zu schlagen. Dazu müssten die Könige auf direkt nebeneinanderliegenden Feldern stehen – also im Schach. Ein Zug ins Schach ist aber nicht erlaubt.